“Die Essenz der Meditation ist zu lernen, zurückzustehen und Gott zu erlauben, sich an die vorderste Stelle unseres Lebens zu setzen, den Schritt zurückzugehen von der Selbst-Zentriertheit hin zur Gott-Zentriertheit. Das Ergebnis ist, dass wir unseren eigenen Platz in der Welt finden, dass sich unsere Beziehung richtig platzieren – unsere Beziehung miteinander, unsere Beziehung zur Schöpfung und unsere Beziehung zu Gott.”
– John Main –
Ablauf unserer Meditationstreffen
- Bitte sich ein paar Minuten vor der vereinbarten Startzeit einloggen
- Begrüssung
- Atem- und/oder Körperübungen
- Eröffnungsgebet
- 25 Minuten Stille
- Textlesung
- Gelegenheit zum individuellen Austausch
- Schlussgebet
John Main in: Moment of Christ
Ich habe vor etwa dreißig Jahren zum ersten Mal meditieren gelernt, und wenn ich meinem Lehrer
Fragen zur Meditation stellte, antwortete er mir: „Sag dein Mantra, sag dein Wort“. Je länger ich
über die Jahre meditiert habe, desto mehr habe ich die absolute Weisheit seiner Lehre erkannt. Übe
einfach, dein Wort zu sagen und es immer wieder zu sagen; wiederhole es während der gesamten
zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten oder der halben Stunde deiner Meditation, wiederhole es
vom Anfang bis zum Ende. Du wirst dich schließlich von deinen Ideen, Konzepten, Worten,
Gedanken – von all dem Amalgam der Ablenkung, das sich die meiste Zeit in deinem Geist abspielt
– loslösen und mit Geduld und Treue zur Klarheit des Bewusstseins kommen.
Was immer für Phänomene sich dir präsentieren – ob du Farben siehst, Klänge hörst oder Visionen
erlebst, was auch immer es ist – nimm dir als allgemeines Prinzip zu Herzen, dass das alles ganz
unwichtig ist. Es hat keine wirkliche Bedeutung, außer dass du dich vielleicht besser entspannen
solltest, bevor du anfängst. Du musst lernen, wenn du dich auf deine Meditation einstimmst, dich
darauf vorzubereiten, indem du nichts erwartest. Viele von uns im Westen beginnen mit der
Meditation in der Hoffnung, dass sie uns dazu führt, Visionen zu erleben oder tiefere Einsichten ins
Leben zu erlangen, dass sie uns Weisheit oder Erkenntnis lehrt. Wir müssen jedoch absolut
großherzig und arm im Geiste zur Meditation kommen, das heißt ohne irgendwelche Forderungen.
Unsere einzige Erwartung sollte sein, dass wir dafür geschaffen wurden – eine Überzeugung, die
sich in der Meditation selbst einstellt. Alle, die dieses Buch lesen, wurden dafür geschaffen – zu
sein und in Beziehung zu unserem Schöpfer zu stehen.
1902