“Die Essenz der Meditation ist zu lernen, zurückzustehen und Gott zu erlauben, sich an die vorderste Stelle unseres Lebens zu setzen, den Schritt zurückzugehen von der Selbst-Zentriertheit hin zur Gott-Zentriertheit. Das Ergebnis ist, dass wir unseren eigenen Platz in der Welt finden, dass sich unsere Beziehung richtig platzieren – unsere Beziehung miteinander, unsere Beziehung zur Schöpfung und unsere Beziehung zu Gott.”
– John Main –
Ablauf unserer Meditationstreffen
- Bitte sich ein paar Minuten vor der vereinbarten Startzeit einloggen
- Begrüssung
- Atem- und/oder Körperübungen
- Eröffnungsgebet
- 25 Minuten Stille
- Textlesung
- Gelegenheit zum individuellen Austausch
- Schlussgebet
John Main in: The Heart of Creation
Die Meditation ist der große Weg der Reinigung. Jedes Mal, wenn wir unser Mantra sagen, reinigen
und klären wir unseren Geist. Der Prozess der lebenslangen Meditation bewirkt, dass unser Geist in
seiner natürlichen Durchsichtigkeit wieder hergestellt wird. Wenn wir in unseren Geist blicken,
sehen wir so oft nur uns selbst. Unser Geist ist wie ein Spiegel und was wir sehen, ist bloß unser
eigenes Spiegelbild. Das Glas muss jedoch gereinigt und geputzt werden. Es ist, als ob die andere
Seite des Glases bedeckt wäre mit all den Schlacken und Ungereimtheiten eines ganzen Lebens, mit
all den Bildern, die wir angesammelt haben.
In der Meditation wird dieses Glas gereinigt, so dass wir, wenn wir es anschauen, direkt hindurch
schauen. Wir sehen die Wirklichkeit, ohne durch das Nachdenken über uns selbst gehindert zu
werden. Wir brauchen die Meditation jeden Tag, jeden Morgen und Abend, weil wir immer mehr
Schlacken und Bilder ansammeln, die uns einschränken. Das Wunder des Lebens Jesu und seiner
Botschaft an uns ist, dass unser Geist nicht durch Grenzen irgendwelcher Art eingeengt sein muss.
Jeder von uns ist zur grenzenlosen Entwicklung berufen, zum Wachstum und zur uneingeschränkten
Freiheit auf dem Weg zur vollkommenen Vereinigung mit Gott.
Wenn du diese Zeilen liest, die dich zur Meditation ermutigen, wenn du jede Woche eine Gruppe
besuchst oder einfach jeden Tag meditierst, glaubst du vielleicht, dass du das alles schon weißt und
nichts mehr zu lernen hast. In einem gewissen Sinn weißt du es ja wirklich und brauchst nichts zu
lernen. Wenn du diese Wahrheit zur Gänze annimmst und dir aneignen kannst, hast du alles gelernt!
Die Dynamik des Lernens besteht darin, dass wir beim Aussprechen unseres Mantra, in der
täglichen Rückkehr zur Disziplin, allmählich herausfinden, wie wir über uns selbst hinausschauen
können. Wir lernen, mit einer Sicht zu sehen, die sich vor uns, auf Gott, konzentriert. Indem wir
alles (alles, was wir sind) auf Gott ausrichten, wird alles in unserem Leben auf Gott abgestimmt und
zu Recht den Platz gestellt, der ihm zukommt. Meditieren ist kraftvoll, weil es uns in diese richtige
Ordnung, in diese Ruhe und diesen Frieden führt.
0502