
“Die Essenz der Meditation ist zu lernen, zurückzustehen und Gott zu erlauben, sich an die vorderste Stelle unseres Lebens zu setzen, den Schritt zurückzugehen von der Selbst-Zentriertheit hin zur Gott-Zentriertheit. Das Ergebnis ist, dass wir unseren eigenen Platz in der Welt finden, dass sich unsere Beziehung richtig platzieren – unsere Beziehung miteinander, unsere Beziehung zur Schöpfung und unsere Beziehung zu Gott.”
– John Main –
Ablauf unserer Meditationstreffen
- Bitte sich ein paar Minuten vor der vereinbarten Startzeit einloggen
- Begrüssung
- Atem- und/oder Körperübungen
- Eröffnungsgebet
- 25 Minuten Stille
- Textlesung
- Gelegenheit zum individuellen Austausch
- Schlussgebet
Aus „Der Lehrer in Dir“ von Laurence Freeman
Die Schlüsselfrage S.25
Er fragte sie: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Wer ist er? Diese einfache, zeitlose Frage zieht sich durch die Jahrhunderte.
Die Antwort ist ebenfalls einfach, aber sie fällt nicht leicht. Wenn wir uns entschließen, zuzuhören und auf diese Frage Jesu zu antworten, verändert sich unser ganzes Leben, werden unser Denken und Fühlen transformiert. Diese Transformation geschieht, weil die Frage uns zur Selbsterkenntnis führt, und Selbsterkenntnis verwandelt uns. Wir können eine solche Frage nur beantworten, wenn wir selbst durch langes, intensives Zuhören innerlich einfacher geworden sind.
Jede Kultur hat ihre eigenen Vorstellungen von Jesus, und deshalb kann keine Antwort jemals endgültig sein. In einer römischen Villa aus dem 14.Jahrhundert in Dorset gibt es ein wunderschönes Mosaik, das auf den ersten Blick wie ein typisches Porträt des jungen Gottes Apollo aussieht. Schaut man aber genauer hin, erkennt man das christliche Symbol chi-ro, das die Abbildung als eine der frühesten Darstellungen Jesu verifiziert.
Im Britischen Empire des 19.Jahrhunderts war Gott – und somit sein Sohn – für viele Bauherren zunächst einmal Brite. Die christliche Taufe und die britische Staatsbürgerschaft waren eng miteinander verknüpft. Im Jahre 1988 wurde im Amerikanischen Senat über den Vorschlag debattiert, mehr Geld für den Fremdsprachenunterricht an staatlichen Schulen bereitzustellen. Ein Senator war dagegen. Er meinte, da die ganze Welt jetzt Englisch lernen würde, sei es doch unnötig, dass Amerikaner ihre Zeit mit dem Erlernen von Fremdsprachen vergeudeten.
Um seinen Standpunkt zu unterstreichen, schloss er mit den Worten: „Wenn Englisch gut genug für Jesus Christus war, ist es auch gut genug für mich.“